Mittwoch, 30. April 2014

In the back of beyond

Happy without a roof? Oh ja, das war ich, und wie!
Das Gefühl abends einzuschlafen und zu denken dass man gerade nirgendswo auf der Welt lieber wäre als genau hier.
Ich glaube ich kann sagen, dass die letzten 10 Tage mit die Besten meines Lebens waren.

Das Problem nun beim Berichten: Ich kann euch durch Schrift oder Bilder nur einen geringen Teil der Schönheit der Natur auf dieser Strecke deutlich machen.
Habt ihr schonmal Gänsehaut von einem Ausblick bekommen? Nein? Ich schon.
Ich kann nur jedem von euch raten einmal im Leben hierher zu kommen. Ich könnte eine Geld zurück Garantie versprechen, da ich schwer bezweifle, dass man hier unglücklich wird.

Am 19.04. sammelte uns unser aboginal Tourguide "D" in Adelaide ein.
Wir wanderten einen Track durch den Crocodile Creek. Schon jetzt wusste ich, dass es sich gelohnt hatte her zu kommen.
Unsere erste Nacht haben wir in den Southern Flinders Ranges verbracht. Swags raus, Schlafsack ausrollen, Lagerfeuer an, Licht aus -ach ne, Licht gabs ja nicht-, und gute, kurze Nacht.
Um 4 Uhr morgens ging es dann auch schon wieder weiter nach Coober Pedy, das "Opal Capital of the World". Coober Pedy ist eine Untergrundstadt. Häuser, Museum, Geschäfte und sogar die Kirche wurden alle unter der Erde gebaut. Im Sommer sind 50 Grad hier gang und gäbe und da es zum Zeitpunkt der Besiedlung noch keine Klimaanlagen gab fingen die Menschen an sich ihr Dorf zu graben. Auch wir haben diese Nacht unter der Erde geschlafen.
JETZT ABER: Heute schon um 3 Uhr morgens ging es über die Grenze von South Australia ins Northern Territory. Das Zentrum.
Der Moment den Uluru (Aboriginal)/ Ayers Rock (Government) zu sehen war unbeschreiblich.
D erzählte uns abends am Feuer, dass er durch seine verspiegelte Sonnebrille in jeder Tour durch den Rückspiegel das "Glitzern in den Augen" der Jugendlichen sieht und das dies der Grund sei, warum er diesen Job über alles liebt.
Dann standen wir da, vor dem auf jeder Postkarte, auf jedem Reiseflyer und in jedem englisch Buch
abgebildetem riesen großen Sandsteinfelsen. 2 Mal durften wir den Sonnenuntergang hier miterleben. Und sogar um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen quälten wir uns trotz des 11, 6 km walks am Abend zuvor wieder nachts aus den Swags. Keine Minute verschwenden.
Der Grund dass wir alle noch gelebt haben, nach so wenig Schlaf und so viel Programm war sicherlich die Kochkunst von "Papa D", wie wir ihn nach wenigen Tagen nannten.
Am zweiten Tag im Central sind wir die Kata Tjuta (Aboriginal)/ Olgas (Government) gehiked.
Dies war ein 4 1/2 Stunden hike über Felsen und Steine in praller Sonne. Hell yeah!
Den kommenden Tag machten wir uns auf den Weg zu Watarrka (Aboriginal)/ Kings Canyon (Government). Diesen Hike fürchteten wir da wir zu Beginn ersteinmal den "heartattack-mountain" hochsteigen durften. Bei der Hitze war es dann doch eher ein headattack, überlebt haben wir aber alle ;-).
Dieser Track war zwar nicht ganz so spirituell wie der walk um den Uluru, dafür war er landschaftlich meiner Meinung nach mit Abstand der Beste. Mitten oben zwischen den Sandsteinen, der "Garden Eden" mit einem See der im Sonnenuntergang neonrot vom sandatein angeleuchtet wurde. -Wahnsinn.
Da uns dieser Track ne Menge Zeit gekostet hat und wir spät dran waren, mussten wir die letzten 20 Minuten blind laufen. Es war bereits dunkel und so gut wie wir Bagpacker eben orgsnisiert sjnd hatte natürlich niemand eine Taschenlampe dabei. Da bin ich doch fast auf eine Schlange getreten. Das war dann meine persönliche Herzattacke des Walks.
Am kommenden Tag fuhren wir nach Alice Springs. Die 25.000 Einwohner City in the middle of nowhere. Da fährt man 1700km durchs Nichts und kommt in eine völlig normale Stadt. Verlässt man sie wieder, gibt es 1400km wieder nichts. Bin ich die Einzige die das total abgedreht findet?
Ich glaube die Menschen hier leben in ihrer eigenen Welt umgeben vom Nichts.
Obwohl die Aborigine im Outback überall leben, waren hier mit Abstand die meisten.
Ich hätte euch gerne Fotos gezeigt aber Papa D hat uns erklärt, dass die Aborigine glauben, dass man einen Teil ihrer Seele mitnimmt, wenn man sie fotografiert. Deshalb keine Fotos -außer von Papa D natürlich :D.
D hat uns mit auf eine Reise in die Vergangenheit und den Ursprung des Lebens der Aborgini genommen. Er selber kommt von einem Aborigine Stamm der Südküste, hat aber leider nie gelernt die Sprache seiner Eltern zu sprechen, da diese ihn englisch großgezogen haben.
Trotzdem lebt er die Kultur, glaubt an die "dreamtime"  (mythologischer Schöpfungsprozess) der Aborigine und hält sich an deren Rituale und Gesetze.
Auch wenn ich euch eigentlich keine geschichtlichen Aspekte hierein packen wollte muss ich eines doch noch loswerden. Erst 1967 wurden die Aboriginal people das erste Mal zur Volkszählungen dazu gezählt. Bis zu diesem Zeitpunkt zählten sie zu der Gruppe Tiere & Pflanzen.
Von Alice aus ging es dann in 3 Tagen nach Darwin. Hier sind wir menr gefahren als alles andere, jedoch haben wir die "devil marbels" besichtigt, was riesen runde Felsen in der Wüste sind.
Eine Nacht haben wir auf einer Farm geschlafen auf der am Morgen ein green-tree-frog in meine Dusche gehopst kam. Außerdem sind wir abends auf Krokodil hunt gegangen und haben welche gefunden :)).
Je mehr wir in den Norden gekommen sind, desto tropischer wurde die Luft. In Darwin angekommen beschrieb ich die Luft als "Tropenhaus im Münsteraner Zoo".
Obwohl nun in Australien Winterbeginn ist, gibt es Winter hier nicht. Im Norden gibt es die "wet and dry season" aber themperaturtechnisch ist hier alles über 30 Grad.

Hier in Darwin bleibe ich nun bis kommenden Dienstag und habe das Glück in einem großen Haus mit Sonnenterasse, Whirlpool und eigenem Zimmer zu schlafen. Hier wohne ich bei Daryl einem "Couchsurfer" was bedeutet, dass er Leute für Mithilfe im Haushalt in sein Haus aufnimmt.
Meine erste alleinige Nacht seit über zwei Monaten -was ein Luxus.

Am Dienstag den 6.5. fliege ich dann (ja schon:wieder :-/) nach Broome an die Westküste und treffe mich dort mit zwei Mädels mit denen ich die Westküste bis nach Perth runter reise.
Hierfür mieten wir uns zu dritt ein Auto in dem wir auch schlafen können. Ich werde mich also wieder melden sobald ich neues zu berichten habe.
Bis dann meine Lieben ♡



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